Bonnie C. Elgengard
Alles rund um die Bücher und Geschichten von Bonnie C. Elgengard.
Weihnachten im Baume der Familie
⌈Doch was sollte sie dazu sagen? Greta und Irmgard konnten unterschiedlicher nicht sein. Während Irmgard ihr ganzes Leben an der Seite eines Offiziers verbracht hatte als liebevolle Hausfrau mit hohen Ansprüchen auf Manieren und einen guten Ruf in der Gemeinde sowie konservativen Vorstellungen von Ehe und Familie, so hatte Greta ein Leben in Finanznot, Ablehnung und als alleinerziehende Mutter verbracht, in dem sie sich immerzu durchkämpfen musste und gelernt hatte, die Normen und gesellschaftlichen Strukturen zurückzuweisen.⌋
⌈Hamrog kam näher und durchwühlte die Taschen des Gefangenen, der vehement versuchte, sich dagegen zu wehren: „Lass mich! Nimm deine Finger weg!“, rief er, doch er konnte nicht verhindern, dass Hamrog die grüne Zipfelmütze in seinen Taschen fand und damit war er zum Erstaunen aller als Grichtel enttarnt.⌋
Weihnachten – Auf der Spur des Geschenkediebs
⌈Auf ungewöhnlich langen Beinen schlappte ein gedrungener, buckliger Körper durch den Tunnel in der Wand. Mit den trägen Augen im rundlichen Gesicht suchte der Wichtel Hamjux überall nach seinem besten Freund. Und das schon seit über einer Stunde!⌋
⌈Leise schlich der Kleine zur Türe hin und lugte hinaus, horchte, und erkannte nur Stille. Dann öffnete er die Tür, doch ehe er einen Schritt hinaus getan hatte, hörte er einen Krach aus dem Raume und drehte sich rasch um. Erschrocken starrte er Hamjux an, der auf einer Scherbe ausgerutscht und in den Haufen gestürzt war. „Hamjux! Hast du dir was getan?“, fragte der Kleine sogleich, denn die Scherben waren scharf und manches Mal auch spitz.⌋
Kurzgeschichten-Sammlung: Frühlingslied 2018
⌈„Ich bin nicht naiv!“, entgegnete Bell, ohne auf die anderen Worte Isas einzugehen, obwohl sie unlängst in einem stillen Augenblick vor sich selbst zugegeben hatte, manchmal noch sehr naiv zu sein.⌋
⌈Wieder und wieder war das Tausendschön dem Aufgeben nahe. Die erdrückende Schwere des Schnees und die gefrorene Kälte brachten allenthalben eine Ohnmacht zu dem tausendschönen Blümelein. Immerzu kämpfte es dagegen an, doch mit jeder weiteren Ohnmacht, die sich ihm näherte, verlor das Tausendschön an Kraft und Mut. Als es nach vielen Stunden aufzugeben drohte, da erkannte es ein Licht, das sich von dem Funkeln der Schneekristalle hin- und hergeworfen bis zu ihm hinab verirrte.⌋
⌈Schon kurz nach dem Mittagessen hatte Simon es nicht mehr im Kreise der Familie ausgehalten. Er stand auf, sagte: „Ich habe noch Arbeit zu erledigen!“ und wollte gehen. Niemanden sah er dabei an, denn es war eine Lüge. Er hatte keine Arbeit über die Feiertage hinweg zu tun.⌋
Kurzgeschichten-Sammlung: Winterlied 2018
⌈Da wurde mein Gesicht darinnen deutlicher und als es ganz deutlich war, in derselben Sekunde noch, da wandelte es sich abermals: Das Haar, sonst schwarz wie Pech, wurde heller, das Gesicht fiel ein.⌋
⌈Eilig lief sie auf tapsigen Füßen hin und schob den Vorhang von einem der geschlossenen Fenster weg. Da saß der kleine Bär, einsam auf der Fensterbank. „Herr Hinkebein!“, rief das Mädchen aus und nahm den kleinen Teddy mit dem angenähten Beine in den Arm, „Wir müssen eilig los. Sonst kommen wir nicht heimlich raus!“⌋
⌈„Das kannst du nicht beeinflussen“, meinte Ruli und fügte an: „Aber du kannst auf das Urteil des Ältesten vertrauen. Wenn er glaubt, dass du heute nicht bereit bist für diese Reise, dann wirst du auch nicht ausgewählt.“⌋
Kurzgeschichten-Sammlung: Sammelwerk 1 – 2018
⌈Ingrid trat näher an den Rand und blickte über den Sims in die Tiefe hinab. Ein waberndes Glitzern erkannte sie. Vermutlich, so dachte Ingrid, war es ein Wasser, das am tiefen Grund der Höhle von dem sanften aufsteigenden Wind geschubst wurde.⌋
⌈„Alte Frau, Ihr wisst, was dies Ding ist?“, fragte einer der anwesenden Männer.
„Sicher!“, ertönte ihre krächzende Stimme laut. Sie wandte sich an Orelia: „Ein Waldgeist ist es nicht, mein Kind, doch die Beschreibung ist weit treffender als die eines Drachen!“⌋
⌈Jakob atmete tief ein und aus, bewegte seinen Körper aus der Seitenlage auf den Rücken und starrte an die Zimmerdecke. Das trübe Grau vor ihm ließ Trauer und Bedrückung in ihn einkehren. Es spiegelte die Farbe seines Lebens wider und das hasste er. So legte er den Unterarm über seine Augen, kämpfte gegen die düsteren Gedanken an sein zerrüttetes Leben an, damit er nicht weinen musste.⌋
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Super Leseprobe! Sehr zu empfehlen 😀
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Danke schön! 😀
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Liebe Bonnie,
dankeschön für dein Erstlingswerk „Weihnachten im Baume der Familie“. Ich habe es mit großem Vergnügen gelesen und bin schon sehr gespannt auf dein nächstes Buch.
Viel Erfolg für 2018
Liebe Grüße
Ina
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Das freut mich! 😀
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Das neue Buch gefällt mir gut!
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Mir gefällt ganz besonders Tausendschön!
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deine Bücher sind kreativ, spannend und regen gleichzeitig dazu an, unsere Gesellschaft mal etwas anders zu sehen, klasse!
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Ich freue mich schon auf das nächste Buch!
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